Samstag 2. September 2017, 18:00 – 20:00 Uhr
ALS DAS SAXOPHON IN DIE SCHULE KAM…
….Mann-O-Mann, hatte das Kleine sich da herausgeputzt !
Die ganz aus Perlmutt gefertigten Druckknöpfe auf den Klappen schimmerten noch im fahlsten Licht in den schillernsten Farben. Die Klappen selbst waren mit feinstem Leder abgepolstert und die polierten Stahlfederchen der filigranen Mechanik blinkten verheißungsvoll. Und dann erst der schlanke Korpus, fein gezogen aus einem Metallstück in einem kelchförmigen Becher endend, und ganz mit mattgoldenem Lack sorgfältig überzogen und mit kunstvollen Gravuren auf der Außenseite des Bechers eingeritzt, glänzte es von allen Seiten – eine wahre Augenweite, dass einem vor Bewunderung die Luft wegblieb.
Die brauchte man allerdings, um ihm einen Ton zu entlocken, und da war dann deutlich zu hören, dass es mit Letzterem nicht zum Besten stand. Aber da waren exzellente Lehrer, die sich dieses feinen Instruments annahmen. Ihre Namen sind in die Annalen des Jazz eingegangen.
COLEMAN HAWKINS war der erste, der dem Tenorsaxophon den solistischen Stellenwert im Jazz gab, den es bis heute unangefochten innehat. Der andere war LESTER YOUNG, der dem Instrument einen Sound entlockte, der im Nachhinein mit dem Begriff der „Tenorisierung des Klangs im Jazz“ Musikgeschichte geschrieben hat.
Von diesen beiden „Saxophonschulen“ und vor allem vom Leben und Wirken ihrer Protagonisten und Adepten berichtet dieses Musikfeature.
Und wie alle Jazzliebhaber bald bemerken werden, ist es eine typische Geschichte des Jazz: voll von geballter Energie und Virtuosität einerseits und trostloser Tragik andererseits, aber prallvoll mit dieser wunderbaren, zeitlosen Musik, die nicht nur die Seele zum Schwingen bringt.
Also… Hörgeräte einschalten, anzählen und mit dem Fuß mitklopfen, wenn es wieder heißt: Music was Our first Love !
Bildquelle : http://www.ouest-france.fr/pays-de-la-loire/chateaubriant-44110/theatre-de-verre-academie-du-jazz-lester-young-le-president-4735150
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